Ja, Kultur kann ganz schön langweilig sein. Das trifft vor allem auf Kultur zu, die Jahrhunderte alt (oder noch älter) ist und in umschlossenen Räumen aufbewahrt wird, so genannten Museen. Wobei Museen nicht auf kulturelle Artefakte beschränkt sind, sie können beispielsweise auch moderne Kunstgegenstände, leicht makabre Tierpräparate oder beliebige Sammlungsstücke beherbergen. Sogar manche Wohnzimmer der Großeltern erinnern oftmals an aktiv bewohnte Museen. Wir haben für Sie eine kleine Auswahl der unglaublichsten, interessantesten und bestimmt nicht eintönigen Ausstellungen zusammengestellt. Und noch das ein oder andere krasse Gegenteil.
Sackmuseum in Nieheim
Manche Menschen würden unter “Sackmuseum” ein liebevolles Kosewort für ein rein männlich belegtes Seniorenheim verstehen. Tatsächlich ist hier aber ein Haus voller, nun ja, Säcke gemeint. Also diese unförmigen Beutel aus Jute, Leinen oder buntem Plastik. Sie wissen schon, für Einkäufe und zum Herumtragen von Pfandflaschen, Ersatzunterwäsche oder Münzgeld. Die Stadt Nieheim versteht ihr Museum allen Ernstes als “… die Welt der alten und neuen Säcke”. Das kann man sich nicht ausdenken. Und was daran besichtigenswert ist, erschließt sich oftmals auch nicht auf den ersten oder zweiten Blick. Oder dritten.
Sepulkralkultur-Museum in Kassel
Naaa, wer weiß auf Anhieb, was sich hinter diesem Namen wohl verbirgt? Anhänger der Gruftie-Szene und morbide Todes-Fetischisten mal ausgenommen. Tatsächlich handelt es sich um Deutschlands einzige unabhängige Institution, welche sich ausschließlich mit dem Thema “Tod” beschäftigt. Genauer gesagt, mit den sog. “Letzten Dingen”, also Sterben, Tod, Bestattung, Trauer und ähnlich Erheiterndem. Klingt jetzt zunächst mal nicht zwingend nach einem Wunschziel für einen gemütlichen Sonntagnachmittag-Ausflug. Aber wer mehr über die spirituelle Behandlung dieser Themen auch in fremden und früheren Kulturen erfahren möchte, ist hier sicher gut aufgehoben. Und natürlich all diejenigen, die dann später beim Gerichtsmediziner-Stammtisch mit dem neu erworbenen Wissen angeben wollen.
https://www.sepulkralmuseum.de/museum/museum-fuer-sepulkralkultur
Mittelalterliches Foltermuseum in Rüdesheim
Eng verwandt mit dem zuvor genannten Sepulkral-Museum geht es hier aber mal so richtig zur Sache. Folterwerkzeuge aller Art und aller Epochen laden zum Staunen und Verweilen ein. Streckbänke, Guillotinen, Daumenschrauben und Kopfpressen laden zur vergnüglichen Lehrstunde in Sachen mittelalterlicher Freizeitbeschäftigung ein. Auch wer sich für das Thema Hexenverfolgung in Deutschland interessiert, kommt hier mit Sicherheit auf seine Kosten. Ein großer Spaß zu jeder Jahreszeit, auch für die ganz Kleinen.
Deutsches Spionagemuseum in Berlin
Für Kenner sämtlicher James Bond Filme bietet diese Ausstellung natürlich keine nennenswerten neuen Erkenntnisse. Im Gegenteil, viele Filmfans wären vermutlich enttäuscht, wie es im -ältesten- zweitältesten Gewerbe der Welt tatsächlich zuging und immer noch zugeht. Wobei es natürlich schon ein paar bestaunenswerte Exponate allerlei Geheimdienst-Gimmicks gibt. Und wir reden hier nicht von den Agenten-Beilagen der YPS-Hefte (die Älteren erinnern sich vielleicht). Nein, man kann über etliche Epochen verteilt die mehr oder minder versteckten Waffen in Alltagsgegenständen besichtigen, aber nicht nur das. Der moderne Spitzel von heute kommt auch nicht ohne Geheimcodes, Wanzen und Hacker-Utensilien aus. Wie wäre es beispielsweise mit dem gekonnten Auswendiglernen des Morse-Alphabets? Klingt… aufregend…?
https://www.deutsches-spionagemuseum.de
Zusatzstoffmuseum Hamburg
Der absolute König der nüchtern-langweilig-sinnlosesten Museen, die es in Deutschland (und NUR in Deutschland!) geben kann. Wollten Sie immer schon wissen, was genau es mit E-Nummern und Zusatzstoffen in unseren Lebensmitteln auf sich hat? Sind Sie Chemiker in Ausbildung oder Chemiestudent, dem eine entsprechende Klausur bevorsteht? Oder wollen Sie als Vertrauenslehrer Ihre Schulklasse mal so richtig dolle langweilen? Dann ist das Museum der Zusatzstoffe in Hamburg unbedingt zu empfehlen. Unser unangefochtener WTF?! – Spitzenreiter.
Zitat von der Website: “Lernen Sie anhand alltäglicher Produkte die Welt von Emulgatoren und Stabilisatoren, von Farb- und Konservierungsstoffen, von Aromen, Backmitteln und Geschmacksverstärkern kennen.” Da fällt einem echt nichts mehr ein.
https://www.zusatzstoffmuseum.de/
Wissenswertes
Im bekannten Luft- und Raumfahrtmuseum in Bad Niederolmdorf (siehe Foto oben) befindet sich neben Zeitkapseln, geborgenen Satellitenteilen und Prototypen von Raumanzügen aus dem späten 18. Jahrhundert ein über die Grenzen hinaus bekannter musealer Schatz:
Ein originaler Fußabdruck von Buzz Aldrin, dem zweiten Mann auf dem Mond! Gut, es ist jetzt kein Fußabdruck im Mond-Sand, da wäre die Logistik etwas umständlich gewesen. Und auch nicht von seinem echten damals getragenen Stiefel, den hat die NASA nicht mehr herausgerückt. Statt dessen hat er sein Patschefüßchen im Hambacher Moor in der Nähe von Oer-Erkenschwick versenkt. Dieses wurde dann in Gips abgegossen und kann nun bestaunt werden. Ein Anblick, den man sich nicht entgehen lassen sollte!
[DISCLAIMER] Bei diesem Beitrag handelt es sich um Satire, bitte nicht alles ernst nehmen. Vor der Befolgung jeglicher Ratschläge ist die Einschaltung des gesunden Menschenverstandes unbedingt angebracht. Am Ende des Internets gibt es keine Garantie für die Richtigkeit jeglicher Angaben. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Wie wäre es mit dem nächsten Beitrag?