Nicht nur bei Rentnern ist das Füttern von Enten eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Selbst bei den Rentnern, die Internetzugang haben. Es ist ja auch sehr entspannend, gemütlich an einem Fluss oder See zu sitzen und die lieben Flattermänner bei der Nahrungsaufnahme zu beobachten. Allerdings gibt es sowohl bei der Fütterung als auch bei der Auswahl des geeigneten Futters ein paar Dinge zu beachten. Und noch ein weiterer Umstand verdient besondere Beachtung – die Anwesenheit von gefälschten Enten, die sich unrechtmäßig an der Fütterung beteiligen wollen. Auf all das gehen wir im Folgenden ein.
Vorgehensweise
Der Fütterungsvorgang an sich ist relativ simpel. Man nimmt eine Position außerhalb des Wassers ein, in dem sich die Tiere befinden. Für das mitgebrachte Futter eignet sich ein reißfester, stabiler Tragebeutel aus Jute oder Kaninchendraht am besten, damit kein allzu hungriges Viech sich am direkten Futtervorrat zu schaffen machen kann. Dann wirft man das Futter in weiten, kreisenden Bewegungen über die versammelte Vogelschar, die Schwerkraft erledigt den Rest. Erwähnenswert ist, dass die zu werfenden Futterbrocken möglichst nicht größer sein sollten als die Tiere selbst. Auch von gezielten Kopftreffern ist abzusehen. Ist der Futterbeutel geleert, sollte man sich in ruhigen aber zügigen Schritten vom Ufer zurückziehen. Einzelne Tiere könnten das plötzliche Fütterungsende eher ungehalten aufnehmen, da ist es sinnvoll, möglichst schnell einen gewissen Sicherheitsabstand zu erreichen.
Futterarten
Wer zuhause altes, noch nicht verschimmeltes und/oder knochenhartes Brot herumliegen hat, ist fein raus. Damit lässt sich wunderbar eine Vielzahl von Enten beeindrucken. Aber auch Veganer oder No-Carb-Enthusiasten sollten an dieser Stelle nicht verzweifeln. Der zoologische Fachhandel hält viele Arten von geeignetem Futter bereit. Hier ist zunächst einmal wichtig, das passende Futter für die richtige Tierart auszuwählen. Tiefgefrorene Frostmäuse beispielsweise sind äußerst beliebt bei Schlangen, werden von Enten jedoch eher verhalten angenommen. Und über Rinder-Pansen freut sich sicherlich der ein oder andere Hofhund, bei Wasservögeln sorgt er aber eher für Irritation.
Wer gut mit dem örtlichen Bäcker zurecht kommt, kann alternativ auch dort nach Brot- und Brötchenresten vom Vortag fragen. Überschüssige Sahnetorten oder Nussecken kommen aber eher nicht in Frage. Wobei Nussecken ohnehin nie alt werden.
[ERNSTGEMEINTER HINWEIS]
In der Realität sollten Enten, wenn überhaupt, gerade NICHT mit Brot gefüttert werden! Brot lässt den Magen der Tiere aufquellen und es enthält zuviel Salz und Zucker. Idealerweise verfüttern Sie spezielles Wasservogelfutter aus dem Fachhandel. Auch wenn sich das jetzt nicht sooo lustig liest.
[ERNSTGEMEINTER HINWEIS ENDE]
Wie man gefälschte Enten erkennt
Die sehr praktische Nahrungszufuhr ohne selbst umständlich auf Nahrungssuche gehen zu müssen ist nicht nur bei den Enten äußerst beliebt. Immer öfter werden auch gefälschte und verkleidete Enten gesichtet, welche die Gutherzigkeit der Menschen schamlos ausnutzen wollen. Da ist also Vorsicht geboten, damit das Futter auch wirklich bei der richtigen Zielgruppe ankommt.
Hier sind drei einfache Unterscheidungsmerkmale, die bei echten Enten niemals vorkommen:
- Fake-Enten sind größer, haben lange Beine und sind rosa – das sind Flamingos (siehe Foto oben)
- Fake-Enten sind größer, haben einen langen Hals und sind komplett weiß – die nennt man Schwäne
- Fake-Enten sind VIEL größer, in etwa so wie ein mittelgroßer Hund und machen merkwürdige Geräusche. Das sind wahrscheinlich Hunde. Wenn sie so nah am Wasser auftauchen, möglicherweise sogar Seehunde.
Wissenswertes
Die Entenjagd war bis zum späten 20. Jahrhundert ein beliebter Zeitvertreib vor allem in England. Gut, eigentlich nur für gut situierte Engländer mit teuren Knarren, die von ihren Angestellten die armen Vögel genau vor die Flinte geworfen bekamen und nur abdrücken mussten. Die Streuwirkung der Schrotpatronen erledigte dann den Rest (und die Ente). Das änderte sich erst mit dem Aufkommen der mutierten Panzer-Enten, die aus Sibirien emigrierten. Diese entwickelten im Laufe der Evolution ein – den harten russischen Temperaturen angemessenes – dickes Federkleid, welches sogar für die Schrotkugeln der elitären Totschießer undurchdringlich war. Gleichzeitig waren diese Enten aber schnell in England emanzipiert und ganz und gar not amused und gingen ihrerseits zum Gegenangriff über. Dabei kam es gelegen, dass die weiche Haut des typisch englischen Landlords nicht unbedingt geeignet war, den rasiermesserscharfen Schnäbeln und der kommunistisch geprägten Hackordnung der Panzer-Enten zu widerstehen. Zu den ersten Opfern zählten übereinstimmenden Berichten zufolge der sechste Earl of Stafford-upon-Stratton und sein walisischer Butler Angus Llwyndafydd. Weitere aristokratische Opfer folgten in den nächsten Jahren, so dass der allgemeine und besondere Landadel im Juni 1998 auf dem dritten jagdhistorischen Konzil von Edinburgh beschloss, fortan keine Enten mehr zu jagen.
Stattdessen konzentrierte man sich nunmehr auf die Fuchsjagd.