… oder ein Eis essen gehen


Ökologisches Himbeereisfeld in Niedersachsen

Ist der Frühling in Deutschland nicht einfach herrlich? Die Temperaturen nähern sich so langsam dem zweistelligen Bereich, man kann endlich seine regenfeste Sommerkleidung auspacken und genießt deutlich mehr Zeit in der Natur, sofern Arbeit, Familie und sonstige Verpflichtungen dies zulassen. Und da auch die Eisdielen wieder öffnen, wird es höchste Zeit, sich in Bezug auf trendgerechtes Speiseeis auf den neuesten Stand zu bringen.

In den letzten Jahren haben sich dabei insbesondere zwei Themen immer stärker in den Fokus gerückt – die allgemeine Preisentwicklung und der ungebrochene Trend zu veganer Ernährung. Da beides irgendwie miteinander (wenn auch nicht ausschließlich) verbunden ist, schauen wir uns die aktuellen Umstände mal etwas genauer an. Und keine Sorge, zum Eis essen kommen wir auch noch.

Näh, wat is dat alles teuer jeworden!

Dass die Preise für quasi alles Lebensnotwendige immer höher klettern, erleben Sie zur Genüge im Alltag. Und das gilt nicht nur für Lebensmittel. Wer beispielsweise auf die regelmäßige Nutzung eines Kraftfahrzeugs angewiesen ist, erlebt bei den Unterhaltskosten derzeit einen Schock nach dem anderen. Bei den aktuellen Benzinpreisen sollte der Treibstoff wohl eher in Flaschen abgefüllt und handsigniert verkauft werden. Und ein simpler Zündkerzenwechsel beim Bugatti Veyron kostet schlappe 20.000 Euro. Wo soll das noch hinführen?!

Wappnen Sie sich also, wenn Sie zum Eisdielendealer Ihres Vertrauens schlendern. Auch der Preis für die köstliche Eiscreme hat sich exorbitant verteuert, da die Preise der Zutaten ebenfalls stark gestiegen sind. Sagt man. Hat angeblich mit der Inflation zu tun. Dabei ist der Preis einer handelsüblichen Milchkuh im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kaum gestiegen. Es ist auch nicht bekannt, ob die Erntehelfer auf den Zuckerrohrplantagen neuerdings mit eigenem Chauffeur zur Arbeit kutschiert werden. Wie kann man dem also entgegenwirken und sich aus den Klauen der Lieferkettenoptimierung befreien? Die Lösung liegt auf der Hand – bauen Sie doch Ihr eigenes Eis an, umweltfreundlich und total vegan!

Vegane Ernährung in jeder Lebenslage

Besonders auf diesem Gebiet hat die chemische Industrie in den letzten Jahren erstaunliche Fortschritte gemacht. Wer heute als Veganer gewissensfrei ein Schweineschnitzel verzehren möchte, findet inzwischen eine reichhaltige Auswahl an … Dingen … die so aussehen, so riechen und so schmecken, aber keinerlei natürliche Inhaltsstoffe enthalten, die mal zu einem niedlichen, quickenden rosa Schweinchen gehört haben könnten. Wahnsinn. Und diese Dynamik hat sich inzwischen auch im Bereich des lustvollen Eisverzehrs ausgebreitet.

Immer mehr Anbauflächen in bevölkerungsschwachen Regionen Nord- und Mitteldeutschlands werden zum Anbau von neu entwickelten Eispflanzen (lat. glacies crepito substitutus) genutzt. Hauptsächlich werden dort vor allem Kreuzungen aus beliebten Eissorten kultiviert, die von einer hippen Trendagentur im Auftrag der Bundesregierung ermittelt wurden. Die Top 3 Sorten wären derzeit Himbeer-Salzkruste, Bohneneintopf sowie der Klassiker Knoblauch-Kümmel-Nuss.

Fertig zubereitet wird dieses Pflanzen-Eis dann später unter Zuhilfenahme von laktosefreier, ethisch unbedenklicher und geografisch einwandfreier Bio-Hafermilch aus gewaltfreier Ernte. Der leider immer noch notwendigen Zucker wird ersetzt durch chemisch einwandfreie Süßstoffpräparate von BASF, womit sogar die deutsche Wirtschaft gestärkt wird.

Dann können die nächsten heißen warmen Tage ja kommen!

 

[DISCLAIMER] Bei diesem Beitrag handelt es sich um Satire. Vor der Befolgung jeglicher Ratschläge ist die Einschaltung des gesunden Menschenverstandes unbedingt angebracht. Am Ende des Internets gibt es keine Garantie für die Richtigkeit jeglicher Angaben. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Wie wäre es mit dem nächsten Beitrag?

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