… oder an einen Badesee fahren


Laacher See (Westufer)

In Zeiten von Corona ist es oft nicht möglich, weite Reisen in ferne Urlaubsländer zu machen. Und für die meisten Deutschen liegt das nächste Meer sehr weit entfernt, sofern man nicht ganz im Norden Deutschlands lebt. Oder auf Mallorca. Trotzdem muss man nicht auf einen erholsamen Badespaß in freier Natur verzichten, denn es gibt überall im Land verteilt kleine (und auch größere) Seen, in denen oft auch gebadet werden kann. Ein paar grundsätzliche Dinge sollten aber beachtet werden, bevor es mit dem Urlaubsfeeling am nächsten Weiher so richtig losgehen kann.

 

Jahreszeit

Anders als in südlichen Gefilden beschränken sich die teutonischen Sommer meist nur auf wenige Wochen des Jahres. Sinnvoll ist es also, seinen heimatlichen Urlaub auch in diese Zeit zu legen. Also am besten in die dritte April-, die vierte Mai- und die erste Septemberwoche. Damit sollten Sie einigermaßen wetterfest sein, wenn man sich die Entwicklung der letzten Jahre so anschaut. Zwischendurch können Sie ja immer wieder nach Hause fahren, die Badesachen waschen und die Biervorräte auffüllen. Was man halt für den Strandurlaub so braucht.

 

Geographische Lage des Sees

Nicht jeder See eignet sich gleich gut zum baden. Manche sogar überhaupt nicht, oder nur für besonders Mutige. Beispielsweise kann ein See, der sich im Krater eines erloschenen Vulkans gebildet hat, recht entspannend sein. Von einem See innerhalb eines aktiven Vulkans würden wir allerdings entschieden abraten. Gleiches gilt für ein Gewässer mit sehr starkem Algen- und Pflanzenbesatz. Das mag beim Schwimmen zwar zuerst nur ein neckisches Kitzeln an den Beinen auslösen, kann aber sehr schnell zu einer intensiven Umschlingung und dem abrupten Ende jeglicher Bewegung führen. Zu guter Letzt ist besonderes Augenmerk auf die Wassertemperatur zu legen, besonders bei höher gelegenen bayrischen Bergseen. So zauberhaft glatt und klar die Wasseroberfläche auch erscheinen mag, die Temperatur kann sich tief im einstelligen Bereich bewegen. Da ist ein unüberlegter Kopfsprung schon SEHR erfrischend.

 

Rahmenbedingungen

Selbst der tollste Badesee kann keinen Urlaub am Meer ersetzen, wenn nicht ein Mindestmaß an äußeren Bedingungen vorliegt. Darunter fällt auch die eindeutige Klassifizierung als Badesee, man will ja keine bösen Überraschungen erleben. Daher gilt es, die folgenden Punkte unbedingt vor der Anreise zu klären:

  • Ist der See eingezäunt und mit einem Kassenhäuschen versehen?
    Dann handelt es sich u. U. nicht um einen freien See, sondern ein Freibad.
  • Gibt es in unmittelbarer Umgebung Toiletten und Duschen?
    Falls diese mit einem Münzeinwurf versehen sind, könnten Sie möglicherweise auf einem Campingplatz gelandet sein.
  • Ist ein echter Sandstrand vorhanden oder muss man durch knöchel tiefen Matsch waten, bis man die Wasserlinie erreicht?
    Letzteres ist an der Nordsee wiederum ein Alleinstellungsmerkmal und wird als “Wattwanderung” verkauft. Schon drollig, diese Nordseeer. Und Seeerinnen.
  • Wie ist das Freizeitangebot rund um den See?
    Dazu zählt beispielsweise der Verleih von Ruderbooten, Paragliding-Schirmen und Taucherausrüstung. Sind genügend Teenager mit lautstark röhrenden, mobilen Lautsprecherboxen anwesend?
  • Ist ein FKK-Bereich vorhanden?
    Leicht erkennbar an Menschen ganz ohne Kleidung. Vom religiösen Standpunkt aus gesehen eher paradiesisch, für die Familienfreundlichkeit eher fragwürdig.
  • Und der wichtigste Punkt überhaupt: GIBT ES GENUG PARKPLÄTZE?!
    Schließlich will man ja keine unnötigen Wege in der freien Natur zurücklegen müssen. Zu Fuss. Igitt.

 

Wissenswertes

Einer der mit Abstand beliebtesten Badeseen in Deutschland ist der Wannsee bei Berlin. Früher gerne als Konferenzort für strapazierte Großstädter genutzt, trägt er schon seit Mitte des letzten Jahrhunderts seinen Beinamen als (kostenpflichtiges) Strandbad völlig zu recht. Auf einer Fläche von geschätzt 48 Quadratkilometern und umrahmt von etlichen Tonnen feinstem Alabaster-Sand (der vom Timmendorfer Strand an der Ostsee gemopst wurde) lädt dieser kuschelige Geheimtipp zu ungestörtem Badespaß ein. Günstig zu mietende Strandkörbe und Liegestühle sowie eine ausgezeichnete Gastronomie sorgen für das richtige Urlaubsfeeling. Ein FKK-Bereich ist selbstverständlich ebenfalls vorhanden, extra von Kameras überwacht, damit sich da auch ja kein Bekleideter heimlich einschmuggelt. Es handelt sich übrigens um einen der wenigen deutschen Seen, die mit der S-Bahn erreicht werden können. Die geplante U-Bahn-Anbindung wurde aus nautischen Gründen wieder fallen gelassen.

 

[DISCLAIMER] Bei diesem Beitrag handelt es sich um Satire, bitte nicht alles ernst nehmen. Vor der Befolgung jeglicher Ratschläge ist die Einschaltung des gesunden Menschenverstandes unbedingt angebracht. Am Ende des Internets gibt es keine Garantie für die Richtigkeit jeglicher Angaben. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Wie wäre es mit dem nächsten Beitrag?

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